Freitag, 30. September 2016

Infektionskrankheiten als Gefahr für die deutsche Bevölkerung?

Schon seit Beginn der Flüchtlingskrise wurde das Argument hörbar, dass Asylbewerber  uns fremde und gefährliche Krankheiten nach Europa bzw. Deutschland bringen würden. Unsere Gesellschaft sei auf solcherlei Erreger nicht vorbereitet und würde dadurch unweigerlich großen Schaden nehmen. Doch ist die Lage wirklich so ernst?

Die uns vorliegenden Übersichten des Robert-Koch-Instituts aus der 35. Kalenderwoche des Jahres 2015 geben einen Überblick über die meldepflichtigen Erkrankungen und deren Häufigkeit. Zu ihnen zählen sowohl Darmkrankheiten, wie Salmonellose oder der EHEC-Erkrankung, aber auch Viren, wie Hepatitis B und Tuberkulose. Betrachtet man sich jedoch die Übersichten, so lässt sich schnell erkennen, dass die Zahl der vorkommenden Krankheitsfälle in den meisten Fällen sehr gering ist. Vor allem im Bundesland Thüringen gibt es kaum Fälle zu vermerken.

Desweiteren stellt das Robert-Koch-Institut klar, dass eine Verbreitung der Erkrankung in der Allgemeinbevölkerung sehr unwahrscheinlich ist. Die Infektionen sind häufig auf die mangelhaften Lebensumstände in den Herkunftsländern oder auf die beschwerliche Reise nach Europa zurückzuführen. Viel häufiger würden die Asylsuchenden jedoch unter den gleichen Infektionen wie die deutsche Bevölkerung leiden, beispielsweise unter Grippe oder Windpocken. Hierbei haben sie sich häufig in öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen oder Kindergärten von deutschen Mitbürgern angesteckt. Die Angst, nach Deutschland kommende Flüchtlinge könnten gefährliche Krankheiten in unser Land bringen und große Teile unserer Bevölkerung gefährden, ist somit unbegründet.  















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