Freitag, 10. Februar 2017

Lange Wartezeiten durch Flüchtlinge?

"Durch die hohe Anzahl der ins Altenburger Land kommenden Flüchtlinge, die einer medizinischen Versorgung bedürfen, leidet die hier ansässige Bevölkerung durch längere Wartezeiten beim Arzt."

Thüringen nimmt im Vergleich zu anderen Bundesländern verhältnismäßig wenige Asylbewerber auf. Davon kommen nach Schätzungen des Altenburger Amtsarztes Prof. Dr. Dhein nur etwa 4,3 Prozent der Betroffenen ins Altenburger Land. Die Wartezeiten der hier lebenden Bevökerung können demnach unmöglich bedeutend gestiegen sein. Auch andere Ärzte bestätigten uns, dass es zu keinerlei logistischen Nachteilen für die Patienten im Landkreis käme.

Montag, 6. Februar 2017

Überforderung der strukturschwachen Regionen?



"Asylbewerber werden an kleine Dörfer oder Kleinstädte vermittelt, welche ohnehin schon eine schlechte Infrastruktur haben. Dadurch nehmen diese unsere Arzttermine weg."


Nun, dazu ist zu sagen, dass natürlich oft Gebiete mit wenigen Einwohnern bereit sind in verlassenen Häusern Flüchtlinge aufzunehmen. Dabei hebt sich die Einwohnerzahl an und die Gemeinde bekommt zum einen mehr Geld zur Verfügung gestellt und zum anderen bekommt das Dorf oder die Kleinstadt eine Zuweisung. Diese besagt, dass eine neue Arztpraxis gebaut werden darf, da laut Einwohnerzahl die schon vorhandene(n) nicht ausreichen. Dadurch ist die Aussage nicht begründet, dass Asylbewerber die Arzttermine der Bevölkerung des Dorfes oder der Kleinstadt wegnehmen.  

Freitag, 3. Februar 2017

Ohne medizinische Kontrolle ins Land?

"Die nach Deutschland kommenden Flüchtlinge werden ohne jegliche medizinische Untersuchung ins Land gelassen."
Zunächst ist zu sagen, dass die Asylbewerber natürlich nicht an den Ländergrenzen Deutschlands direkt untersucht werden können, jedoch erfolgt dies in den Erstaufnahmeinrichtungen der einzelnen Bundesländer.
Bei dieser sogenannten Erstuntersuchung werden, wie bei normalen ärztlichen Untersuchungen, erst persönliche Daten, wie Name, Alter und medizinische Vorgeschichte aufgenommen. Daraufhin erfolgt eine Kontrolle des Impfausweises und gegebenenfalls die Nachholung von ausstehenden Impfungen. Da viele Asylbewerber nicht mehr im Besitz eines gültigen Impfausweises sind, wird ihnen ein Mindest-Impfangebot in Abhängigkeit vom Alter vorgeschlagen.
Den Abschluss bildet eine allgemeine, orientierende körperliche Untersuchung, um etwaige übertragbare Krankheiten festzustellen.

Freitag, 27. Januar 2017

Neue Zähne mithilfe des Sozialstaates?


"Flüchtlinge kommen nur zu uns, um sich in der deutschen Asyloase die Zähne neu machen zu lassen." 

Viele Bürger sehen die Ungerechtigkeit, dass Flüchtlinge nicht wie die ansässige Bevölkerung jahrelange Beiträge an die Krankenkassen bezahlen, sich aber deren Leistungen dennoch zu Nutze machen.
Die Zähne allerdings werden in Deutschland jedoch auf keinem Fall bei allen Asylbewerbern behandelt. Die zahnmedizinische Versorgung ist auf das Ziehen von Zahnruinen und der Behandlung von schmerzhaften Zähnen beschränkt. Ein kostenloser Zahnersatz oder ein Implantat ist nicht möglich, so wie uns der Amtsarzt Prof. Dr. Dhein in einem Interview aufklärte.
 

 

Donnerstag, 26. Januar 2017

Erhöhtes gesundheitliches Risiko durch Asylbewerber?

"Ebola, Cholera und Tuberkulose- all diese gefährlichen Krankheiten werden von den Flüchtlingen nach Deutschland gebracht und bedrohen so unsere Gesellschaft!" 
Solche und ähnliche Statements haben wir bei Interviews und Befragungen im Rahmen unserer Seminarfacharbeit immer wieder zu hören bekommen. Es ist ein weithin herrschendes Vorurteil, dass Asylsuchende Krankheiten ins Land einführen, welche in Deutschland längst ausgerottet sind und uns so einem erhöhten Gesundheitsrisiko oder sogar einer Epedemie aussetzen würden. Diese Behauptungen sind jedoch mehr als unbegründet. Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts zeigten klar, dass die Anzahl der meldepflichtligen Infektionskrankheiten bei Asylbewerbern sehr gering ist - vor allem in Bundesland Thüringen (siehe Blogbeitrag "Infektionskrankheiten als Gefahr für die deutsche Bevölkerung"). Auch eine Verbreitung von etwaigen Erkrankungen ist kaum denkbar. Die Angst, nach Deutschland kommende Asylbewerber könnten ein gesundheitliches Risiko für unsere Bevölkerung darstellen, ist somit vollkommen unbegründet.

Sonntag, 8. Januar 2017

2017- Umgestaltung

Zuallererst ein fröhliches und erfolgreiches Jahr an alle Leser!

Mit Neubeginn des Jahres haben auch wir uns vorgenommen unserem Blog einen Anstrich zu geben und unser Konzept ein wenig zu erweitern.


Mit verschiedenen Teilen unseres Blogs waren wir noch nicht ganz zufrieden, so dass wir uns dazu entschieden haben, ihn inhaltlich und gestalterisch ein wenig zu verbessern. Es ändert sich jedoch nichts daran, dass wir versuchen werden, jeden Freitag einen Beitrag zu veröffentlichen. (Der heutige kam aufgrund technischer Schwierigkeiten etwas später.)

Gegen Ende des Jahres sind  die Medien oft voll mit Jahresrückblicken und Kategorisierungen wie "Person des Jahres" oder " Wort des Jahres". Letzteren Titel erhielt das Wort "postfaktisch", welches darauf verweist, dass heutzutage anstelle von Fakten in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen die Emotionen eine größere Rolle spielen. So ignorieren immer mehr Menschen in Deutschland (aber auch in anderen Ländern dieser Erde) offensichtliche Tatsachen und vertrauen stattdessen dubiosen Internetquellen, welche ihre voreingenommene Meinung eher bestätigen. Auch wir haben dies im Erarbeitungsprozess unserer Seminarfacharbeit  in Interviews mit Bürgern des Altenburger Landes, speziell mit dem Bürgerforum, gemerkt. Auch diese stützten sich zuhauf auf Internetquellen, deren Seriösität sehr fraglich ist.

Andererseits ist "postfaktisch" auch ein Abgrenzungsbegriff, der zu einem Kommunikationsabbruch verleitet. So hat sich vor allem im letzten Jahr unsere demokratische Gesellschaft in diejenigen gespalten, die nicht mehr an die Fakten der staatlichen Institutionen gelaubt haben und in diejenigen, die Genannte dafür verurteilt haben.

Wir von "erst informieren, dann diskutieren" erachten es jedoch als sehr wichtig, dass diese beiden Gruppierungen wieder in Dialog miteinander treten. Auch wollen einen Beitrag dazu leisten, in dem wir uns mit Behauptungen bzw. Thesen aus dem Internet oder von uns geführten Interviews zu unserem Seminarfachthema auseinandersetzen und diese mit Fakten be- oder widerlegen. Auf diese Weise versuchen wir wieder ein Quäntchen Wahrheit ins postfaktische Zeitalter zu bringen. 
Gerne könnt ihr auch Vorschläge in die Kommentare schreiben :)

Eine erfolgreiche Woche wünscht das Team von " erst informieren, dann diskutieren"!