Schon
seit Beginn der Flüchtlingskrise wurde das Argument hörbar, dass Asylbewerber uns fremde und gefährliche Krankheiten nach
Europa bzw. Deutschland bringen würden. Unsere Gesellschaft sei auf solcherlei
Erreger nicht vorbereitet und würde dadurch unweigerlich großen Schaden nehmen.
Doch ist die Lage wirklich so ernst?
Die
uns vorliegenden Übersichten des Robert-Koch-Instituts aus der 35.
Kalenderwoche des Jahres 2015 geben einen Überblick über die meldepflichtigen
Erkrankungen und deren Häufigkeit. Zu ihnen zählen sowohl Darmkrankheiten, wie
Salmonellose oder der EHEC-Erkrankung, aber auch Viren, wie Hepatitis B und
Tuberkulose. Betrachtet man sich jedoch die Übersichten, so lässt sich schnell
erkennen, dass die Zahl der vorkommenden Krankheitsfälle in den meisten Fällen
sehr gering ist. Vor allem im Bundesland Thüringen gibt es kaum Fälle zu
vermerken.
Desweiteren
stellt das Robert-Koch-Institut klar, dass eine Verbreitung der Erkrankung in
der Allgemeinbevölkerung sehr unwahrscheinlich ist. Die Infektionen sind häufig
auf die mangelhaften Lebensumstände in den Herkunftsländern oder auf die
beschwerliche Reise nach Europa zurückzuführen. Viel häufiger würden die
Asylsuchenden jedoch unter den gleichen Infektionen wie die deutsche
Bevölkerung leiden, beispielsweise unter Grippe oder Windpocken. Hierbei haben
sie sich häufig in öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen oder Kindergärten
von deutschen Mitbürgern angesteckt. Die Angst, nach Deutschland kommende
Flüchtlinge könnten gefährliche Krankheiten in unser Land bringen und große
Teile unserer Bevölkerung gefährden, ist somit unbegründet.